ASCHE UND REGEN
BILDER GEGEN DAS VERGESSEN VON MARIA KURZOK
Maria Kurzok ist 1960 in Coburg/Oberfranken geboren und lebt heute in Regensburg.
Nach ihrer Ausbildung zu Mediengestalterin und der Erziehung ihrer Tochter, die im Rollstuhl lebt, ist ihr die künstlerische Arbeit wichtig geworden und fordert viel Interesse und Aufmerksamkeit.
Im Malen vergesse ich die Welt, alles um mich scheint still zu stehen im Moment. Diese Bilder haben mein Leben verändert und sie verändern es immer noch. Ein neues Bild ist wie das Betreten eines neuen Raumes. Ich male Schatten und komme zum Licht.
Wie ich die Bilder gemalt habe, wie die Bilder entstanden:
Seit einiger Zeit träumte ich Gewaltszenen. In mir spürte ich einen großen Druck und Schmerz, eine gewaltige Wut auf die Taten meines Großvaters, dass ich heute nach 60 Jahren keine Ruhe finde.
Was geht es mich an, heute?
Ich beginne zu malen, male schnell und expressionistisch, tobe mit Farbe ohne Rücksicht auf Strichführung und Inhalt der Bilder, lasse einfach entstehen, male fast bis an die Grenze meiner körperlichen Verfassung.
Es ist wie ein Aufschrei und eigentlich reicht nichts, um das aus zu drücken, was damals geschah.
Immer wieder denke ich an meine Mutter, an unsere Familie, die es nicht mehr gibt.
Wie gerne hätte ich sie hier, hätte auch meinen Großvater hier, kann ich doch meine Wurzeln nicht verleugnen oder abschneiden.
Eigentlich kann ich nicht fassen, dass mein Großvater an diesem NS –Schrecken beteiligt war.
Ich habe heute den Wunsch für meine Mutter und für meine Familie zu erzählen, wie schrecklich es ist, zu einer Familie der Täter zu gehören.
"Es" malte aus mir heraus, schnell und ohne zu überlegen. Das Format wird immer größer und ich spüre, dass es mich befreit, wie von einer "geerbten" Last.
Weitere Bilder: www.mariakurzok.de
© copyright eMail an Maria Kurzok, Regensburg